… heißt nichts anderes, als dass die Naturfreunde Großraming die Ennserhütte mit Jahresbeginn 2007 übernehmen werden.
Hier kurz die Geschichte: Unsere Freunde aus Enns haben bereits Mitte des Jahres bei uns angefragt, ob wir nicht Interesse an der Ennserhütte hätten. Die Ennser sind in der leidlichen Situation, dass die Erbauergeneration langsam abtritt und nur mehr eingeschränkt einsatzfähig ist. Die nachstrebende Jungend hat zuwenig Bindung zur Hütte und ist nur mehr bedingt bereit, sich voll für die Hütte zu engagieren. Das bedeutet für die Ortsgruppe Enns nun nicht zwangsläufig die Abgabe oder Veräußerung der Hütte. Allerdings ist der Betrieb unter diesen Voraussetzungen auch nur erschwert durchführbar.
Unter diesen Begebenheiten wurden Ende August die ersten konkreten Gespräche geführt. In der Folge haben wir im Vereinsausschuss sehr offen und ausgiebig diskutiert und alle Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen. Es ist uns sehr wohl bewusst, dass wir mit der Hütte auch jede Menge Arbeit übernehmen. Wir wissen aber auch, dass die Hütte sich in einem guten Zustand befindet und dass es für die dringend anstehenden Projekte bereits Finanzierungszusagen seitens der Landesleitung gibt. Für die behördliche Genehmigung der Wasserversorgung haben unsere Ennser Freunde bis kurz vor Hüttenschluss noch erhebliche Vorarbeiten geleistet.
Die Grundvoraussetzung für die Übernahme ist für uns aber die Beherr-schung der Fixkosten und somit die Sicherstellung eines kostenmäßig ausgeglichenen Betriebes. Dazu wurde die Idee geboren, mit Vereinen und öffentlichen Institutionen operative Partnerschaften einzugehen. Die ersten Gespräche verliefen sehr gut und wir sind überzeugt, dass dieses Konzept ein Erfolg wird.
Für mich persönlich ist es wichtig, dass wir als alpiner Verein auch Verantwortung in touristischer Hinsicht zeigen. Die Naturfreunde vertreten sehr vehement den Standpunkt, dass sich besonders außerhalb des Nationalparks Kalkalpen ein touristisches Angebot entwickeln muss.
Eine permanente Bewirtschaftung der Ennserhütte während der gesamten Wandersaison ist daher für die Errichtung eines attraktiven Wandernetzes unbedingt notwendig. Zudem ist die Hütte als alpiner Stützpunkt in ihrer Schutzfunktion bei Notsituationen unentbehrlich.
Weitere Bedingungen und Entscheidungshilfen können aus den Auszügen unseres vereinsinternen Positionspapiers zum ‚Projekt Ennserhütte’ nachgelesen werden.
Der eigentliche Anstoß für den Kaufentscheid kam schlussendlich von den vielen positiven Reaktionen und Zusprüchen unserer Mitglieder und Freunden. Es gab spontane finanzielle Zusagen, zum Teil in beträchtlicher Höhe, die die Finanzierung der Kaufsumme wesentlich erleichtern. Neben dem Sponsoring und sonstigen geplanten Aktivitäten ist in unserem Finanzierungsplan auch eine Zahlscheinaktion vorgesehen.
Mit dem beiliegenden Zahlschein wollen wir nun direkt auf Euch zukommen und alle unsere Mitglieder und Freunde um breite Unterstützung bitten. Jeder noch so kleine Betrag hilft uns und vor allem zeigt uns Eure Teilnahme, ob für unser Vorhaben wirklich eine entsprechende Akzeptanz bei unseren Mitgliedern gegeben ist.
Jede Begegnung und jedes Gespräch bestärkt letztlich mein Gefühl, dass nicht nur unser Bürgermeister sondern die ganze Gemeinde hinter unserer Entscheidung steht. Darum bin ich sehr zuversichtlich und überzeugt, dass unser Vorhaben ein Erfolg wird und auch einen zukunftsweisenden Schritt darstellt. Gerhard Nömayr
